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Empfehlungswert – Zypern Reiseführer Michael Müller Verlag: Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps (MM-Reisen)…von Ralph-Raymond Braun


Illustration: Gudy Steinmill-Hommel

Die in eine türkische Nord- und eine griechische Südhälfte geteilte Insel liegt geographisch, ethnisch und politisch an der Schwelle zwischen Orient und Okzident. Mit ihren vielfältigen Landschaftsformationen wie dem zerklüfteten Hügelland, den Traumstränden im Westen oder den reichen Waldbeständen im Tródos-Massiv ist sie ein Dorado für Naturliebhaber und Aktivurlauber. Doch auch in kultureller Hinsicht hat Zypern einiges zu bieten: Zahlreiche archäologische Ausgrabungen dokumentieren die lange Geschichte der Insel, Rätselhaftes wie die sogenannten Schlupfsteine im Süden regt nicht nur die Phantasie der Einheimischen an, und die zum Weltkulturerbe geadelten Scheunenkirchen mit ihren mittelalterlichen Fresken sind ein absolutes Muss für Kunstinteressierte. Ralph-Raymond Brauns Buch begleitet den Leser in die faszinierende Welt der drittgrößten Mittelmeerinsel und lädt dabei ein zu Wanderungen, Radtouren, Autoausflügen und Streifzügen durch trubelige oder beschauliche Inselorte. Das Buch ist im Michael Müller Verlag erschienen – auch über Amazon zu bestellen.

Die Geschichte Zyperns ist reich an kulturellen Einflüssen und politischen Umwälzungen, die die Insel im östlichen Mittelmeer geprägt haben. Diese Zusammenfassung wird versuchen, die wichtigsten Meilensteine und Ereignisse der zypriotischen Geschichte darzustellen.

Die Frühgeschichte Zyperns reicht bis in die Antike zurück. Die Insel wurde von verschiedenen Kulturen besiedelt, darunter Griechen, Phönizier und Hethiter. Im Jahr 333 v. Chr. eroberte Alexander der Große Zypern im Zuge seiner Eroberungszüge und brachte die Insel unter makedonische Herrschaft.

Nach dem Tod von Alexander fiel Zypern an das Ptolemäische Ägypten, bevor es 58 v. Chr. unter römische Kontrolle geriet. Die römische Herrschaft dauerte bis zum 4. Jahrhundert n. Chr., als das Römische Reich in Ost- und Westteil gespalten wurde und Zypern zum Oströmischen Reich (Byzantinisches Reich) gehörte.

Im 7. Jahrhundert n. Chr. eroberten arabische Muslime die Insel, was zu einer islamischen Präsenz auf Zypern führte. Die byzantinische Herrschaft wurde jedoch im 10. Jahrhundert wiederhergestellt. Im Jahr 1191 wurde Zypern von Richard Löwenherz erobert und später an das Königreich Jerusalem verkauft.

Im Jahr 1489 wurde Zypern von den Venezianern erobert und blieb unter venezianischer Herrschaft bis 1571, als die Osmanen die Insel eroberten. Die osmanische Herrschaft dauerte fast 300 Jahre und brachte eine bedeutende muslimische Bevölkerung auf die Insel.

Im 19. Jahrhundert begannen nationale Bewegungen auf Zypern, und die Ideen der Unabhängigkeit und der Anschluss an Griechenland gewannen an Bedeutung. In der Folge des Ersten Weltkriegs wurde Zypern 1925 von Großbritannien verwaltet und später zu einer Kronkolonie des Vereinigten Königreichs erklärt. Die zypriotische Bevölkerung war jedoch weiterhin gespalten, mit griechischen und türkischen Gemeinschaften, die auf der Insel lebten.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Zypern von deutschen Truppen besetzt, kehrte aber nach dem Krieg unter britische Kontrolle zurück. In den 1950er Jahren begannen bewaffnete Konflikte zwischen der zypriotischen Bevölkerung und den britischen Kolonialherren. Dies führte schließlich zu Verhandlungen und zur Gewährung der Unabhängigkeit Zyperns im Jahr 1960.

Die Unabhängigkeit Zyperns war jedoch von Spannungen zwischen den griechischen und türkischen Gemeinschaften geprägt. Die Insel war in zwei ethnisch getrennte Gebiete aufgeteilt, und diese Spannungen führten 1974 zu einer militärischen Intervention der Türkei, bei der der Norden der Insel besetzt wurde. Dies führte zur Teilung Zyperns in einen griechischen Süden und einen türkischen Norden.

Die Vereinten Nationen spielten eine Rolle bei der Schaffung einer Pufferzone und der Verwaltung der Konfliktregion. Trotz mehrerer Friedensbemühungen und Verhandlungen besteht die Teilung der Insel bis heute fort.

Im Jahr 2004 trat die Republik Zypern der Europäischen Union bei, während der türkische Nordteil de facto von der internationalen Anerkennung ausgeschlossen blieb.

In den letzten Jahrzehnten hat Zypern sich wirtschaftlich entwickelt und ist ein wichtiger Finanz- und Tourismusstandort im östlichen Mittelmeer geworden. Trotzdem bleibt die politische Situation auf der Insel komplex und ungelöst, da die Teilung weiterhin bestehen bleibt und Verhandlungen zur Wiedervereinigung immer wieder scheitern.

Insgesamt spiegelt die Geschichte Zyperns die komplexen kulturellen, politischen und ethnischen Dynamiken wider, die die Insel geprägt haben, und stellt eine fortwährende Herausforderung für die Stabilität und Einheit der Region dar.

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