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Der ReiseTipp – Porto Santo – ein Hauch von Seeräubern und Windmühlen…von Gudrun Steinmill-Hommel…


Nur ein kleiner Abstecher von der Blumeninsel Madeira, direkt gegenüber, liegt die Insel Porto Santo. Hier lässt die Sonne sich viel häufiger blicken als auf Madeira. Die Fähre bringt uns für einen Tagesausflug, in 1 1/2 Stunden, von Funchal nach Porto Santo. Die Wetterlage ist nicht die beste, das Boot schaukelt kräftig und die Atlantikwellen setzen mir ganz schön zu.


Autorin & Fotografin: Gudrun Steinmill-Hommel

Nicht ganz so bleich im Gesicht, wie das Mädchen mir gegenüber, aber leichte Farbtendenzen zeichnen sich auch in meinem Gesicht ab. „Die Rückfahrt verläuft meist harmloser und sanfter“, erzählt uns der Kapitän. Weil das Boot dann, scheinbar mühelos, über die fast immer von Nordosten heranrollenden Wellen gleitet. Welch ein Trost. Meer, Sand, Sonne und Ruhe satt, wenn das der Lockruf ist, der ist auf Porto Santo genau richtig.

Mit einem traumhaften 8 km langen weißen Sandstrand, kann man ungestört endlose Strandwanderungen unternehmen oder sich am Rand der Dünen windgeschützte Plätze suchen. Mein erster Gedanke, „ein Paradies für Sonnenanbeter“. Die gerade 11 km lange und 6 km breite Insel hat aber auch noch mehr zu bieten. Etwa jeder zweite Inselbewohner lebt in der Hauptstadt Vila Baleira, die mit ihren Palmen und den weiß gekalkten Häusern einen freundlichen Eindruck macht.

Von der Terrasse des Cafès Baiana am Largo do Pelorinho (Rathausplatz) beobachten wir alte Männer, auf dem schattigen Platz, bei einem aufregenden Gespräch. In den Gassen hinter der Kirche verbirgt sich das Kolumbus-Museum. Einiges Sehenswerte, was mit dem Leben des großen Entdeckers zusammenhängt, wurde hier gesammelt.

Das Nachbarhaus wurde, einer Überlieferung nach, als ehemaliges Wohnhaus von Christoph Kolumbus angegeben. Eine zeitlang soll er, Jahre vor seiner Atlantiküberquerung, mit seiner Frau Felipa Moniz, der Tochter des Legatskapitäns von Porto Santo, hier gelebt haben.

Um die vielen Gesichter der Insel kennenzulernen, mieten wir uns ein Fahrrad und freuen uns auf die ca. 20 km lange Tour. Einen hervorragenden Überblick über die karge Ebene gewinnt man vom Pico do Castelo (437). Von Weiten erinnert der Berg an den Zuckerhut von Rio.

Dann hat mein Mann die beste Idee. Auf dem Parkplatz am Aussichtspunkt stellen wir unsere Fahrräder ab, und machen uns zu Fuß auf den Weg. Es sind 20 Minuten bis zum Gipfel, auf dieses Erlebnis will keiner verzichten. Und kletternd wie die Bergziegen erreichen wir das Kastell, das den Inselbewohnern in früheren Zeiten als Fluchtburg vor den Piraten diente.

Der Abstecher nach Campo de Cima, mit den zahlreichen drehenden Windmühlen, von denen noch zwei oder drei funktionsfähig sind, lohnt sich auf jeden Fall. Denn vor uns öffnet sich eine wunderschöne Bilderbuchlandschaft. Und weiter radeln wir nach Camacha, dem größten Ort im Norden. Dort steht noch eines der typischen alten Häuser von Porto Santo. Mörtellos aus Mauersteinen gebaut und mit einem Lehmdach gedeckt, hat sich das einfache, und doch so gemütliche Restaurant, Estrela do Norte, eingerichtet.

Wo wir mittags, erschöpft und durstig, zu einem Salat, den bernsteinfarbenen Inselwein Verdelho probieren, „langsam, nicht so schnell,“ höre ich die Stimme meines Seeräubers, „die Sonne und der Wein von Porto Santo, haben es in sich“. Es sollte nur ein Tagesausflug werden, wir blieben 3 Tage, und das Fahrrad wurde zum “Vergnügungsobjekt“.


Autorin & Fotografin: Gudrun Steinmill-Hommel

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